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1. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 10

1827 - Erlangen : Heyder
10 ten aus Meer, und fanden große angeschwemmte Stämme, die aneinander gefügt, oder ausgchöltzu Floß und Kahn werden konnten. Auch des Töpfers Kunst mußte sehr alt sein, und ein am Feuer sich verhärtendes Gefäß leitete auf das Brennen derselben. Die ältesten Speisen aß man roh; aber Feuer und irdene Gesäße führten aufs Kochen, Backen u. f. w., und Handmüh- len zum Zerreiben des Getreides statt des Zerstoßens waren wenigstens schon zu Moses Zeit üblich. Über- haupt war an den Gebrauch des Feuers eine Reihe von Erfindungen geknüpft. Der Umgang mit den Thie- ren, die, krank, sich selbst gewisse Kräuter suchten, leitete auf die ersten Spuren der Heilkunde. Das Eigenthum führte zu dem Streite über das Mein und Dein und zu den ersten Rechtsbegriffen; die Aelteften, Weisesten, wo nicht die rohe Gewalt entschied, wurden Richter. Das Leben im Freien führte auf Beobachtung der Gestirne; die Sonne mlt ihrer befruchtenden Wär- me, die Elemente mit ihren furchtbaren Wirkungen er- regten Furcht und Staunen. Man hielt sie, wie auch der roheste Mensch eine dunkle Ahnung von etwas Höherem hat, für erhabenere und mächtigere Wesen, deren Zorn durch Darbringung des Besten, was man hatte, besänftigt sein wolle. Bald wurden auch Thiere Symbole oder Sinnbilder gewisser ehrfurchterweckender Eigenschaften, und wurden verehrt; und einzelne Men- schen weiheten sich besonders dem Dienste solcher ange- beteten Gegenstände. Das Gute wurde der Sonne, dem Lichte, überhaupt einem guten Wesen; das Böse der Nacht und einem bösen Wesen zugeschrieben; an jenes knüpfte sich der Begriff des Entstehens und Er- haltens; an dieses der des Zerstörens an. Aber mit dem Allen waren zwar die Menschen klüger, aber nicht besser und frömmer geworden, und daher, so erzählt jene heilige Urkunde, beschloß der Schöpfer, die Menschen bis auf Eine fromme Familie (Noah) durch eine große Fluth (die sogenannte Sünd- fluth) wieder von der Erde zu vertilgen. Noah erhielt den göttlichen Befehl, sich und die Seinigen, nebst vie- len Thleren in ein^großes Schiff zu flüchten, welches endlich, nachdem die Fluth sich verlaufen, auf dem

2. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 34

1827 - Erlangen : Heyder
34 die keusche Lucretia entehrte, und diese sich selbst ent- leibte, weil sie ihre Ehre nicht überleben wollte, gab dieß das Signal zur förmlichen Absetzung des Königs und zur Vertreibung seines Geschlechts. Lucius Iunius Brutus und Cajus Tarquinius Collatinus, auf welchen Tarquinter bald P. Valerius Poplicola (der Volks- freund) folgte, wurden nun die 2 Berat her (E o n s u l e s) des Senats mit der vollziehenden Macht, die sinnbild- lich durch die 12 Lictoren mit ihren Fasces, Ruthen- bündeln, aus welchen ein Beil hervorragie, angedeutet wurde. Umsonst machten die Tarqutnier einen Versuch nach dem andern, die Rückkehr nach Rom und zur Herrschaft mit Hülfe benachbarter Völker zu erzwin- gen; Brutus selbst mußte seine eigenen Söhne, die dazu behülflich fein wollten, hinrichten lassen, und fand in einem der Kampfe gegen Targuin den ruhm- vollen Tod. Die Römer waren der Freiheit werth, weil sie dieselbe zu vertheidigen wußten. Sowurdepor- senna, König oder Lucumo von Clusium, an der Ti- berbrücke vor Rom von Horatius Cocles allein so lange vom Eindringen in die Stadt abgehaltcn, bis die Brücke zertrümmert war; ein Mucius Scävola wagte sein Leben, um Porsenna in seinem Lager zu ermor- den, und bewies durch kaltblütiges Verbrennen seiner rechten Hand, wie er auch den gedrohten Feuertod nicht fürchte. Solche und ähnliche Züge zeigten den Enthusiasmus der Römer' für ihre neue aristokratische Republik; denn nur der Senat, die patricischen Eon- suln an der Spitze, die alle Jahre aus dem Senate gewählt wurden, herrschten eigentlich; in großer Noth aber wurde ein Dicta tür auf 6 Monate angeordnet, der unbedingtes Recht über Leben und Tod, und oft über die Gesetze selbst hakte. So wurden die Lateiner in der Heldenschlacht am See Negtllus (501 oder 4y6) von dem Dictator Aulus Posihumius geschlagen und zum Bündnis; mit Nom zurückgebracht. Solche Kämpfe wiederholten sich monatlich, ja wö- chentlich, weit die Granze noch nah. die Dergröße- rungslust aber immer gleich groß war, und der arme Plebejer hatte wenig Zeit sein Feld zu bauen, von dessen Ertrage er doch leben mußt?. Daher wurden

3. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 365

1791 - Erlangen : Bibelanst.
36s men / die gute Erde derselben wegspühlen) und deine Aussaat zu Grunde richten; iyr andern Fall aber das See-oder Teichwasser siehe« blerbev, oder auch auf jene Weise deine Aussaat vereiteln. 2) Die Wiesen aber ftyen immerhin unter- halb deiner Aecker im Thal, am Bach/ in Vertiefungen angebracht; man hat dabey den Vorkheil/' ^si die vom Acker abgeschwemmte Erde dre Wiese düngt/ und ft auch leichter das dem Acker entführte / durch Wegueh- mung der angehauften Rasenerde / und Aufführung auf selbige«/ ersetzt werden, und daß man die Wiesen/ bey an- haltender Dörre/ mit dem nahen Wasser wassern kann. g) Deinem D> b stgarte n werft seine Lage immer auf einer Anhöhe/ nie am Abhang der Hofraite an, damit die von da absiiessende Mistjauche*) nicht deine Baume zu Grunde richte/ oder die Baume bey kal- ten Frühlingsnachten nicht erfrieren mögen. 4) Wo aber dein Pflug nicht gehen kann / son- derlich an hohen Gebirgen/ da weift dem Weinsiock and dem Walde rc. seinen Platz an. 5) Siehe darauf/ daß deingüth vommokgen/ Mit- tag und Abend her frey der wohlthatigen Sonne ausge- setzt / hingegen von Mitternacht her an em waldrgtee Ge- hürg angelehnt/ wider die rauhen Nordwinde gesichert-/ 6) von dicken Waldungen aber entfernt ft») / wo das Wild die zu hoffenden Früchte des Laudmcmns aus rißt/ niedertritt/ verwüstet und vereitelt. Bey erner solchen Lage/ wenn sie besonders auch äussere Umstande,, als: 7) ern *) Don Rechtswegen muß mgü sie aber nicht ttngmützt wegsiiessen lauen / sondern «t Lüngung der Wiesen r Baumgärleu rc- auch der Aecker in einetn neben Ho Dungstaite anzubrin^enden Behälter sanrm'cin

4. Hellas und Rom - S. 162

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
162 22. Die guten Kaiser", 69180 n. Chr. bieten, den der brausende Schlachtruf der zusammenstrmenden Legionen, das Gebrll der von einem Feuer- und Eisenwall umklammerten Rebellen, wie auch die Angst des abgeschnittenen und dem Feinde gerade in die Hnde laufenden Volkes droben und sein letzter Todesschrei hervor-brachten. Dem Getmmel auf der Hhe antwortete das Jammergeschrei des Volkes in der Stadt. Selbst viele von denen, die vor Hunger schon verschmachteten und kein lautes Wort mehr hervorbrachten, ber-kam beim Anblick des feuersprhenden Tempels eine verzweifelte Kraft, so da sie wieder laut zu jammern, ja zu schreien begannen. Der Widerhall von den Wnden jenseits des Kedron und den brigen Wnden ringsum machte das Getse noch furchtbarer. Aber dieser uere Eindruck blieb noch weit hinter den wirklichen Schreckensszenen zurck. Der ganze Tempelberg erschien von seinem Fue an wie ein einziger ungeheurer Feuerofen, der nach allen Seiten Flammen spie. Dann hatte es wieder den Anschein, als ob die Blutbche das Feuer ersticken mten, da die Zahl der Schlchter fast hinter der Zahl ihrer Opfer verschwand. Nirgends sah man mehr ein Fleckchen Erde, das nicht mit Toten bedeckt war, und die Soldaten muten frmliche Leichen-Hgel strmen, um die Flchtigen zu verfolgen.---Dann ergossen sich die Rmer, mit dem Schwert in der Faust, in die Straen der Stadt und hieben in zgelloser Wut alles in Stcke, was sie er-eilten, und zndeten die mit Flchtigen vollgefllten Huser an, da alles miteinander verbrannte. Wollten aber die Soldaten auf ihrem verheerenden Zuge einmal selbst in das Innere eines Hauses dringen, um Beute zu machen, so stieen sie regelmig auf die Leichen ganzer Familien und auf Dcher, die voll von Verhungerten lagen, bei deren Anblick sie, von kaltem Schauder gepackt, ohne etwas angerhrt zu haben, wieder hinausstrmten. So ergriffen sie aber beim Anblick dieser Toten waren, so gefhllos waren sie fr die Lebenden. Wer ihnen unter die Hnde kam, dem bohrten sie das Schwert in die Brust, so da sich in den Straen ganze Barrikaden von Leichen bildeten. Das Blut flo in der ganzen Stadt so reichlich, da an vielen Stellen selbst die Flammen von seinen Strmen erstickt wurden. Gegen Abend hrte das Gemetzel auf, indes das Feuer gerade bei der Nacht immer strker um sich griff. So stieg nun die Sonne am nchsten Tage der die Flammen Jerusalems auf, einer Stadt, die während der Dauer ihrer Belagerung allein schon so viele Leiden ausgestanden hat, da dasselbe Ma von Glck, auf die ganze Zeit ihres Bestandes verteilt, sie gewi noch immer in den Augen der Menschen beneidenswert ge-macht htte. Und an diesen entsetzlichen Drangsalen war nichts anderes als nur das Geschlecht schuld, das Jerusalem zuletzt hervorgebracht und von dem es auch ins Verderben gerissen worden ist.---Da jetzt der Grimm der Soldaten gar keine Nahrung mehr fand und das

5. Hellas und Rom - S. 165

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
75. Domitian. 76. Die Adoptivkaiser. 165 allerdichteste, finstere Nacht, die jedoch hufig durch Wetterleuchten unter-Krochen wurde. Man wollte zum Meeresufer hinausgehen, um aus nchster Nhe zu sehen, ob man sich jetzt einschiffen knne. Aber die See war noch schrecklich und gestattete die Fahrt nicht. Plinins legte sich aus das abgeworfene Leintuch nieder, forderte wiederholentlich kaltes Wasser und trank. Dann blitzten Flammen und vor den Flammen ging ein erstickender Schwefelgeruch einher, so da die anderen sich zur Flucht wandten und Plinins aufschrak. Auf zwei Sklaven gesttzt, er-hob sich der dicke, schwere Mann, aber er fiel sogleich wieder zu-sammelt, er war erstickt. Als es Tag ward es war der dritte seit dem, den er zuletzt gesehen - sand man seinen Krper unverletzt in den Kleidern, die er angehabt hatte; er sah mehr einem Schlafenden als einem Toten hnlich." (Plinins der Jngere.) Gedichte: Pompeji und Herkulannm" von Friedr. Schiller u. Herm. Lingg. Die letzten Tage von Pompeji", historischer Roman von Edward Bnlwer. 75* Domitian. Titus' Nachfolger, sein jngerer Bruder Domitian (8196 n. Chr.), war tote Tibertu ein mitrauischer Despot, der sich selbst Herr und Gott" nannte und mit Grausamkeit die Christen verfolgte. Er wurde auf Anstiften feiner eigenen Gemahlin ermordet. 76 Die Adoptivkaiser. Die Kaifer Nerva (9698), Tra-jan (98117), Hadrian (117138), Antoninus Pius (138^7 bis 161) und Markus Aurelius (161180 n. Chr.) waren gleich ^ ^ . -ausgezeichnet als Menschen tote als Regenten. Sie herrschten mit Weisheit und Milde, so da ihre Regierungszeit als eine Periode des inneren Friedens, der Wohlfahrt und des Glckes fr die rmischen Völker gelten konnte. Flavius Befpasianus, Titus und Domitian bilden die Flavischen Kaiser, die Fl avier; ihre Nachfolger Nerva, Trajan, Hadrian, Antoninus Pius und Mark Aurel werden die Adoptivkaiser" genannt, weil sie nicht miteinander verwandt waren, sondern nur durch Adoption zur Nachfolge gelangten. Unter Trajan erlangte das Rmerreich seine grte Ausdehnung. Die Lnder an der unteren Donau, Dacien und Msien (Rum-nien"), wurden als neue Provinzen gewonnen und nach Besiegung der Parther wurde der Tigris zur Ostgrenze des Rmerreiches gemacht. An die Feldherrntaten Trajans erinnert heute noch die herrliche Trajanssule in Rom. Der kunstsinnige und friedliebende Hadrian besuchte fast samt-liche Provinzen seines Reiches und traf berall an Ort und Stelle wohlttige Anordnungen. Er wurde zu Rom in dem von ihm fr

6. Hellas und Rom - S. 35

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
43. Leomdas Thermopyl. 35 also: Ihr Perser, ich habe euch versammelt, um euch zu bitten, da ihr euch wacker haltet und nicht zuschanden macht die frheren Taten der Perser, die so groß und ruhmwrdig sind, sondern jeder fr sich und alle zusammen lat uns mit Mut und Eifer streiten; denn wenn das sich zusammenfindet, erwchst allen Gutes daraus. Darum befehle ich euch, nach allen Krften im Kampf euch zu halten. Denn wie ich hre, bekommen wir es mit tapferen Mnnern zu tun; wenn wir die bezwingen, wird kein Volk auf der Welt mehr uns noch ein Heer entgegenstellen. Jetzt aber wollen wir hinbergehen, nachdem wir zu den Gttern gebetet, die da walten der das Perserland." Denselben Tag nun rsteten sie sich zum bergang; am folgenden erwarteten sie die Sonne und wollten sie aufgehen sehen und sie ver-brannten allerhand Rucherwerk auf den Brcken und bestreuten den Weg mit Myrten. Und als die Sonne aufging, spendete Xerxes aus einer goldenen Schale in das Meer und betete zur Sonne, da ihm nicht mchte ein solcher Unfall begegnen, der ihn strte in seiner Er-oberung von Europa eher, als bis er bis an die uerste Grenze dieses Landes gekommen. Und als er gebetet, warf er die Schale in den Hellespont, dazu einen goldenen Becher und ein persisches Schwert. Und als er dies getan, gingen hinber auf der einen Brcke nach dem Pontes zu das Fuvolk und die ganze Reiterei, aber auf der anderen, nach dem gifchen Meere zu, das Vieh und die Diener-schaft. Voran gingen die zehntausend Perser, die waren alle bekrnzt; nach diesen der Haufe von allerlei Volk bunt durcheinander. Den ersten Tag also diese; den folgenden aber kamen zuerst die Reiter und' die, welche die Lanzenspitzen zur Erde senkten, die waren auch bekrnzt, sodann die heiligen Pferde und der heilige Wagen: sodann Xerxes selber und die Lanzentrger und die tausend Reiter; nach diesen das brige Heer; zugleich auch segelten die Schiffe nach, dem jenseitigen Ufer. Als aber Xerxes hinber war nach Europa, sah er es sich an, wie sein Heer herbergepeitscht wurde. Es ging aber sein Heer hin-ber in sieben Tagen und sieben Nchten, ohne Unterla." Gedicht: Xerxes" von Alb. Knapp. 43. Leomdas Thermopyl. Siegreich drang Xerxes bis zum Engpasse von T h e r m o p y l vor. Hier stellte sich ihmleonidas. der König von Sparta, mit 300 Spartanern und 5000 Bundesgenossen en bereit, fr die Freiheit des Vaterlandes zu kmpfen Und es schickte Xerxes einen Spher zu Pferde ab, um zu sehen, wie stark die Griechen wren und was sie vornhmen. Und als der Reiter an das Lager heranritt, da hatten gerade die Laeedmonier (Herodot.)

7. Hellas und Rom - S. 91

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
11. Porsena. 91 sie sich an den Brutus, der gleich auf der Stelle sie zur Umstrzung des Knigtums rief. Sie trugen die Leiche der Lukretia aus dem Hause, legten sie auf den Markt und brachten, wie man denken kann, durch das Auf-fallende und Emprende der unerhrten Begebenheit die Menschen zu-sammen; und alle stimmten in die Klage der den kniglichen Frevel und die Gewalttat. Erschtternd war auf der einen Seite des Vaters tiefer Gram, auf der anderen Brutus, der ihre Trnen und unntzen Klagen schalt und sie aufforderte, wie es Mnnern, wie es Rmern ge-zieme, gegen die, die sich Feindestaten erlaubt htten, die Waffen zu ergreifen. Freiwillig stellten sich die beherztesten Jnglinge, alle in den Waffen; die brigen Dienstfhigen folgten ihnen." (Livius.) Tarquinius wurde vertrieben und eine neue, aristokratische Re-gierung in Rom eingerichtet. Brutus und Collatinus waren die ersten Konsuln der rmischen Republik: 510 U. Chr^^ 11. Porsena. Die verlorene Herrschaft wieder zu gewinnen, reizte der vertriebene Tarquinius den Porsena, den mchtigen König von Clusium in Etrurien, zum Kriege gegen die Rmer. Siegreich drang Porsena bis zum Tiberflusse vor; ohne den Heldenmut des Horatius Cocles und des Mucius Scvola" wre Rom verloren gewesen. Als die Feinde erschienen, wanderte alles vom Lande in die Stadt. Eine Kette von Bewaffneten deckte dieselbe. Hier schienen die Mauern, dort der schtzende Tiber Sicherheit genug zu gewhren. Allein beinahe htte die Balkenbrcke (die König Ancus Marcius, um die am rechten Ufer gelegene Anhhe des Janienlum mit der Stadt zu ver-binden, hatte der den Tiber schlagen lassen) den Feinden den Eingang geffnet, wenn nicht ein einziger Mann gewesen, Horatius Cocles. Er' war das Bollwerk, auf welchem an diesem Tage das Schicksal Roms beruhte. Er gehrte zu der der Brcke gegebenen Bedeckung; und als er das Janienlum durch berrumpelung erobert sah, sah, wie die Feinde von dort in vollem Laufe herabrannten und feine wogende Schar in der Bestrzung Waffen und Glieder im Stiche lie, so zog er einen nach dem anderen wieder zurck, trat ihnen in den Weg, beschwor sie bei den Gttern und Menschen und bedeutete ihnen: sie flhen vergeblich, wenn sie ihren Posten aufgben. Lieen sie die Brcke hinter sich zum bergange, so wrden der Feinde bald auf dem Palatinnm und Capi tolinm mehr sein als auf dem Janieulum. Er fordere sie auf und stehe dafr ein, sie mchten die Brcke mit Brecheisen, Feuer und jeder ihnen mglichen Gewalt zerstren. Er wolle den Anlaus der Feinde, soviel ein Mann Widerstand leisten knne, auf sich nehmen.

8. Hellas und Rom - S. 159

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
72. Agnppinas Tod. 159 ^ Da trat mit einem Einfall der Freigelassene Anicetn^ hervor, Prfekt der Flotte bei Misennm, Neros Erzieher im Kindesalter und Agrippina verhat in wechselseitigem Groll. Er zeigt nmltch, es lasse sich ein Schiff herstellen, dessen einer Teil, im Meere selbst sich knstlich austuend, die nichts Ahnende versenken knnte. Nichts lasse so mel Zuflligkeiten Raum als das Meer, und wenn sie durch Schiffbruch umgekommen, wer wrde fo unbillig sein, das einem Verbrechen zu-zuschreiben, was Wind und Wogen verschuldet? Dann wrde noch der Fürst einen Tempel und Altre und was sonst noch seine Kindes-liebe an den Tag legen knnte, der Verstorbenen weihen. Es gefiel die listige Erfindung und ward auch von der Zeit be-gnstigt, weil er damals gerade bei Baj ein Fest beging. Dorthin lockt er seine Mutter, indem er wiederholentlich erklrt, man msse der Eltern Zrnen ertragen und sie zu besnftigen suchen, um dadurch das Gercht von einer Vershnung zu erzeugen und an Agrippma kommen zu lassen, da ja das weibliche Herz fr das Erfreuliche gar-leichtglubig ist. Der Kommenden ging er sodann entgegen, empfing sie mit Hndedruck und Umarmung und fhrte sie in sein Landhaus, das zwischen dem Vorgebirge Misenum und dem Bajanersee von einer Meeresbucht besplt wird. Hier lag unter anderen Schiffen ein be-sonders stattliches, wie wenn auch dies der Mutter zu Ehren geschehen; denn sie war gewohnt, auf einem Dreiruderer und mit Ruderern von der Flotte zu fahren. Fr jetzt nun war sie zu einem Mahle ein-geladen, damit zur Verheimlichung der Schandtat die Nacht angewendet wrde. Eine sternenhelle und aus stillem Meere ruhige Nacht verliehen gleichsam zur Enthllung der Schandtat die Götter, und noch nicht weit war das Schiff gefahren, als auf ein gegebenes Zeichen das mit vielem Blei beschwerte Dach des Gemaches niederstrzte. Agrippina und ihre Vertraute Acerrottia wurden durch die Wnde des Ruhebettes, welche hervorstanden und zufllig strker waren, als da sie der Last nach-gegeben htten, geschtzt; auch solgte das Auseinandergehen des Fahr-zeuges nicht, da alles in Verwirrung geriet und die meisten, von nichts wissend, auch den Mitwissenden hinderlich waren. Jetzt wollten die Ruderer einer Seite das bergewicht geben und so das Schiff ver-senken. Aber teils stimmten sie selbst nicht rasch genug berein zur augenblicklichen Tat, teils veranlagen andere, indem sie entgegen-arbeiteten, einen sanfteren Sturz ins Meer. Aeerronia jedoch wird in ihrer Unbesonnenheit, da sie schrie, sie sei Agrippina und man mge der Mutter des Fürsten zu Hilfe kommen, mit Stangen und Rudern und was von Schiffswaffen der Zufall darbot, gettet. Agrippina, welche fchwieg und deshalb nicht recht erkannt ward, fing die eine Wunde, die sie dennoch erhielt, mit der Schulter auf, gelangte schwim-

9. Hellas und Rom - S. 164

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
164 22. Die guten Kaiser", 69180 n. Chr. so da sie sich in der angegebenen Weise ausbreitete. Bald war sie hell und wei, bald dunkel und gefleckt, je nachdem sie mit Erde oder mit Asche erfllt war. Der Oheim, ein wibegieriger Mann, beschlo die Sache genauer zu untersuchen und gab Befehl, ein leichtes Schiff zur Fahrt zurecht zu machen. Mir gab er die Erlaubnis, ihn zu begleiten, aber ich antwortete, ich wolle studieren. Als er eben hinausging, empfing er einen Brief von einer vornehmen Dame, die durch die drohende Gefahr erschreckt, ihn um Hilfe bat, da ihre Villa nahe unter dem Vesuv lag und nur zu Schiffe verlassen werden konnte. Plinins lie jetzt einen Vierruderer in die See ziehen und bestieg denselben, um nicht blo der Rektina sondern auch noch vielen anderen Freunden Rettung zu bringen. Denn an dieser anmutigen Kste wohnten viele vornehme Leute. Er steuerte geradewegs in die Gefahr hinein, so furchtlos, da er alle Wechsel und Vernderungen des Phnomens diktierte und ab-zeichnete. In.die Schiffe regnete es Asche, immer heier und dichter, je nher sie herankamen, und nun fielen auch Bimssteinstcke und schwarze, angebrannte und vom Feuer zersprengte Steine; die See sprang pltzlich vom Ufer zurck, mchtige Felsblcke rollten vom Vesuv herab, so da man sich dem Lande nicht nhern konnte. Plinius hielt ein wenig an und berlegte, ob er umbiegen sollte; bald jedoch rief er dem zum Rckzug mahnenden Steuermann zu: Die Mutigen untersttzt das Glck; fahre zu dem Pomponianus!" Dieser wohnte zu Stabi und hatte schon sein Gepck in Schiffe gebracht um zu fliehen, sobald der entgegenstrmende Wind sich gelegt htte. Plinius trstete und ermutigte den Gengstigteu. Unterdessen flammte der Ausbruch des Vesuv an verschiedenen Orten mit vermehrter Heftigkeit empor, und die ein-getretene nachtgleiche Finsternis trug dazu bei, alle Schrecken zu er-hhen. Plinius ging in der Villa des Pomponianus eine Zeitlang zur Ruhe und versank in einen tiefen Schlaf. Als aber die Area, der freie, unbedachte Raum vor der Schlafsttte, schon so hoch mit Asche und Bimsstein bedeckt war, da er bei lngerem Verweilen nicht mehr aus dem Gemache htte herauskommen knnen, weckte man ihn und er kam zu den anderen zurck, welche unterdessen gewacht hatten. Man beriet nun, ob man in -dem Hause bleiben oder im Freien umher-schweifen sollte; denn das Haus wankte durch die gewaltigen hufigen Erdste, da es, wie aus dem Grunde herausgerissen, hin und her geschoben zu werden schien; dagegen frchtete man aber auch unter freiem Himmel den Regen der Bimssteinstcke, wenn sie auch leicht und Pors waren. Doch sie entschieden sich fr das letztere, fr das Aus-wandern. Zum Schutze gegen die niederfallenden Steine banden sie sich mit leinenen Tchern Kopfkiffen auf das Haupt und machten sich auf den Weg. Anderwrts war es schon Tag, aber hier war die
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